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Lang erprobt - Die Macht der Komplimente

Komplimente in der Ehe

Für eine glückliche Ehe sind Komplimente unverzichtbar.

Von einem guten Kompliment kann ich zwei Monate leben.
(Mark Twain)

Dieser Satz vom Schriftsteller Mark Twain birgt viel Wahrheit in sich. Immerhin sind Komplimente ein Treibstoff, der uns mit Optimismus und Energie durchs Leben führen kann. Allerdings sind nur sehr wenige Komplimente so gut, dass wir danach zwei Monate auf weitere Komplimente verzichten können. In der Anfangsphase einer Beziehung, wenn die Verliebtheit noch sehr stark ist, gehen wir dabei sowieso auf Nummer sicher. Da platzen die Komplimente förmlich aus uns heraus und wir wollen unsere Liebe und unsere Bewunderung für unseren Partner am besten andauernd und vor aller Welt kundtun. Danach lässt das Bedürfnis nach Komplimenten leider oft schlagartig nach. Das ist traurig, hat aber mehrere Gründe:

Gründe für das Schweigen

  • Entzauberung: Kaum ist die rosarote Brille von der Nase gerutscht, sehen wir jetzt auch Eigenschaften an unserem Partner, die uns so gar nicht gefallen und auch die erst so faszinierenden Eigenheiten gehen uns inzwischen mitunter gehörig auf den Keks. Wir wissen nun eben, dass es sich bei unserem Partner nicht um einen Superhelden, sondern um einen ganz normalen Menschen handelt.
  • Streit: Mit dem (Teil-)Abzug der Schmetterlinge steigt auch das Risiko für Streit und Krisen. Also für Situationen in denen uns ganz bestimmt nicht nach Komplimenten an unseren Partner zumute ist. Zumindest nicht zu solchen, die frei von Ironie ausgesprochen werden.
  • Alltag: Im täglichen Trubel vergisst man die Komplimente oft einfach, weil man tausend andere Dinge im Kopf und auf der To-do-Liste hat. Die Arbeit an der Partnerschaft gerät dabei schnell in den Hintergrund.
  • Angst: Man hat Angst mit seinen Komplimenten daneben zu liegen oder dass einem nicht geglaubt wird. Oder aber, dass man sogar den Eindruck erweckt, Schleimerei zu betreiben.
  • Selbstverständlichkeit: Wir nehmen an, dass der Partner schon weiß wie toll wir ihn finden und was wir an ihm mögen. Immerhin haben wir es ja bereits oft genug gesagt. Außerdem verbringen wir immerhin unsere Leben mit ihm, obwohl wir doch sicher andere Frauen/Männer haben könnten. Wir teilen eine Wohnung, haben vielleicht gemeinsam ein Haus gekauft oder Kinder bekommen. Bei all dem ist doch eigentlich sonnenklar, dass wir unseren Partner mögen.

Die Macht von Komplimenten

Leider weiß der andere von diesen Gedankengängen nichts. Er will gelegentlich auch mal hören, dass er noch begehrenswert, hübsch, liebenswürdig, etc. ist. Das ist verständlich und bedeutet – eigentlich – auch keinen allzu großen Aufwand. Denn glücklicherweise sind Komplimente kostenlos zu haben. Trotzdem sind sie zusammen mit dem ehrlichen Ansprechen von Problemen entscheidend für die richtige Kommunikation in der Ehe.

Gerade wenn sich Langeweile breitmacht oder der Partner schwierige Zeiten durchlebt, sind solche Lichtblicke wichtig. Aber auch in guten Zeiten freut sich der Partner darüber. Sein Selbstwertgefühl steigt und er wird zu weiteren Taten motiviert. Gleichzeitig macht es aber auch Freude Komplimente zu machen. Und: Wer häufiger Komplimente macht, achtet auch selbst mehr auf die guten Seiten seines Partners. Dadurch kann auch die gegenseitige Liebe wieder stärker werden. Außerdem bekommt man die Komplimente mit großer Wahrscheinlichkeit auch irgendwann von seinem Partner zurück und kann sich selbst darüber freuen.

Wer ein Kompliment erhält, sollte es annehmen, sich darüber freuen und sich auf jeden Fall dafür bedanken. So kann er künftig auf mehr davon hoffen und macht gleichzeitig auch seinem Partner eine Freude. Vor allem aber schweißen Komplimente eine Partnerschaft enger zusammen und schaffen ein positiveres Klima.

Wie man richtig lobt

Komplimente und Lob sind dabei aber nicht nur angebracht, wenn Ihr Partner eine neue Dinosaurierart entdeckt, einen Raketentreibstoff entwickelt oder einen Weltkonzern gerettet hat, sondern vor allem auch für die kleinen Dinge des Lebens. Loben Sie ruhig auch Dinge, die ihnen selbstverständlich scheinen. So verlieren sie auch für Sie wieder viel von ihrer Selbstverständlichkeit.

Loben Sie Ihren Partner, wenn er gerade einen Schrank zusammengebaut, ein gutes Essen gekocht, den Abwasch gemacht, in seinem Lieblingshobby geglänzt, die Kinder getröstet oder sonst irgendetwas getan hat, das für ihn, Sie, Ihre Kinder oder Ihre Partnerschaft von Bedeutung war.

Trotz allem sollte das Kompliment natürlich ehrlich gemeint sein. Sie müssen den Klamottengeschmack Ihres Liebsten nicht in den Himmel loben, wenn Sie ihn grässlich finden. Das fällt ohnehin auf und ist folglich kontraproduktiv. Aber Sie können dafür Dinge hervorheben, die Sie an ihm mögen.

Natürlich kann es auch passieren, dass Ihr Partner ein Kompliment nicht annimmt, weil er sich selbst in dieser Hinsicht zu kritisch betrachtet. Trotzdem wird er auch dann lieber ein Kompliment hören als das Gegenteil. Immerhin weiß er dann ja auch, dass zumindest Sie positiv von ihm denken.

Autor:  iurFRIEND-Redaktion

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