Klar ist: Ein attraktives Gegenüber löst Reaktionen in uns aus. Um das zu beweisen, ließen sich die US-amerikanischen Wissenschaftler etwas ganz Besonderes einfallen: Für die Studie wurden 160 Frauen und 165 Männer zunächst zu ihrer sexuellen Orientierung befragt. Dann durften sie sich einen Pornofilm ansehen. Dabei wurde nicht die sexuelle Erregung der Genitalien gemessen, sondern die Augen rückten in den Mittelpunkt des Interesses. In einer 45-minütigen Testphase wurden Augenbewegung, Blickrichtung und Pupillenreaktion gemessen.
Das Ergebnis
Die Auswertung zeigt, dass die Pupillenreaktion sehr genau verrät, von wem sich die Probanden stärker angezogen fühlen. Vor allem homosexuelle Versuchspersonen zeigen eine deutliche Pupillenreaktion, wenn sie Angehörige des eigenen Geschlechts in erotischen Situationen sehen.
Nicht immer stimmte die Reaktion der Pupillen dabei mit dem überein, was die Probanden zuvor in der Befragung angegeben hatten: Bei einigen Männern und Frauen, die sich selbst als heterosexuell bezeichneten, weiteten sich die Pupillen auch deutlich beim Anblick von Angehörigen ihres eigenen Geschlechts.
Vision
Mit Hilfe der Pupillen-Methode hofft man in Wissenschaftskreisen auf eine bessere Erforschung dessen, wie die sexuelle Orientierung bei Naturvölkern oder anderen traditionellen Kulturen ist. Das sei beispielsweise wichtig, um zu erfahren, wie sich die sexuelle Orientierung in verschiedenen Populationen weltweit unterscheidet. Vor allem erhofft man sich weitere Aufschlüsse über die biologische Basis der menschlichen Sexualität.