Die betreffende Studie trägt den Titel: „Marital satisfaction and break-ups differ across on-line and off-line meeting venues” und wurde an der Universität von Chicago vom Psychologen John T. Cacioppo und seinen Kollegen erarbeitet.
Der Online-Bonus
In der Studie wurden 19.131 Menschen befragt, die sich im Zeitraum zwischen 2005 und 2012 das Jawort gegeben hatten. Dabei zeigte sich, dass Online-Dating und andere Formen von sozialen Kontakten im Internet eine gute Grundlage für eine haltbare und glückliche Ehe zu sein scheinen. Die Wahrscheinlichkeit einer Trennung oder Scheidung war bei einer online angebahnten Ehe etwas geringer als bei einer offline begonnenen. Und auch die „Online-Ehepaare“, die zusammenblieben waren etwas zufriedener und glücklicher in ihrem Eheleben. Die Forscher schlossen daraus, dass das Internet die Dynamik und den Erfolg von Ehen beeinflusst.
Trotzdem scheinen in den USA nach wie vor die traditionellen Wege des Kennenlernens zu überwiegen. 65 Prozent, also fast zwei Drittel der Befragten, lernten sich auf konventionellem Weg in der „realen Welt“ kennen. Aber immerhin 35 Prozent der Befragten fanden über das Internet zueinander und schließlich zum Traualtar.
Sozial ist In
Die meisten „Online-Ehen“ (45 Prozent) bahnten sich durch klassische Dating-Portale an. 21 Prozent lernten sich über soziale Netzwerke kennen. 9,5 Prozent trafen sich in Chats und bei ca. 6 Prozent kreuzten sich die Wege in anderen Online-Communitys.
Die beliebtesten Kennenlernorte jenseits des Netzes waren die Arbeit (knapp 22 Prozent) und der Freundeskreis (ca. 19 Prozent). Gleichzeitig rangierten Arbeitsbekanntschaften in der Zufriedenheitsskala ganz unten. Und auch Blind Dates scheinen kein guter Start für ein glückliches Eheleben zu sein. Bei Jugendfreundschaften war die Ehezufriedenheit dagegen hoch.
Die Zufriedenheitsgaranten im Online-Bereich sind Dating-Portale und Social Networks. Überraschenderweise gehören aber auch Ehen, die über Online-Spiele Ihren Anfang genommen haben zur Spitzengruppe. Vielleicht ein Argument, solche Spiele häufiger als Flirtplattform zu benutzen. Bisher begannen nur ca. 3,6 Prozent der „Online-Ehen“ auf spielerische Weise. Chatrooms sind dagegen nicht unbedingt ein Garant für eheliche Zufriedenheit.