Sechs Ehe-Rezepte

 
 

Schon mal was von John Gottman gehört? Der emeritierte Psychologieprofessor der Universität Washington, untersuchte ein Leben lang die Kommunikation von Paaren. In seinem sogenannten „love-lab“ schaute er Paaren bei Diskussionen und Gesprächen, beim Frühstück und bei der Zusammenarbeit zu. 

Seine Erkenntnisse sind beruhigend: durch die Beobachtung von Hunderten von Paaren ist er überzeugt, dass eine positive, konstruktive Kommunikation lernbar ist. „Hurra!“, werden Sie sich jetzt denken, wenn Sie mal wieder mit Ihrem Partner vor unlösbaren Problemen stehen. Aber was, wenn die Kommunikation negativ verläuft und Streit entsteht? Diese Dinge sollten Sie auf jeden Fall nicht tun:

1. Grober Auftakt:

Sie oder der Partner fangen ein Gespräch mit einer Unterstellung oder einer sarkastischen Bemerkung an.

2. Vier „apokalyptische Reiter“:

Kritik, Verachtung, Rechtfertigung und „mauern“ rufen einen negativen Kommunikationsstil hervor. Der Partner blockt ab, ist genervt oder verletzt.

3. Affektive Überflutung:

Sie bringen Ihrem Partner ein hohes Maß an Negativität entgegen. Wie es in den Wald hineinruft, ruft es bekanntlich zurück.

4. Körperliche Stresssignale:

Mit hohem Puls, Schweißausbrüchen oder Zittern reagieren Sie negativ auf  Ihren Partner. Der wiederum merkt das und reagiert negativ zurück.

5. Scheiternde Rettungsversuche:

Ein sicheres Zeichen für eine bevorstehende Trennung.

6. Schlechte Erinnerungen:

Negative Erinnerungen an die Beziehungsgeschichte dominieren.

Rezepte


Sind diese Zeichen zu beobachten, steht es nicht gut um die Beziehung. Mit diesen sechs leckeren Ehe-Rezepten müsste es jedoch klappen, um Ihnen in Krisen zu helfen, wieder neues Interesse füreinander zu gewinnen.

Eherezept 1:

Überprüfen Sie das, was ihren Partner interessiert und beschäftigt. Persönlichkeiten ändern sich. Somit auch Hobbies, Interessen und Denkweisen.

Eherezept 2:

Bringen Sie Ihrem Partner Zuneigung und Bewunderung entgegen, d.h. fokussieren Sie sich auf seine positiven Seiten und geizen Sie nicht mit entsprechenden Rückmeldungen.

Eherezept 3:

Bauen Sie sich ein gegenseitiges Gefühlskonto ein. So schaffen Sie sich eine emotionale Spareinlage, die ihnen als Rücklage dient, wenn die Zeiten einmal schlechter werden. Weil Sie all diesen guten Willen gesammelt haben, wird es ihnen leichter fallen, großzügig miteinander umzugehen, wenn ein Konflikt entsteht. Sie können sich eine positive Einstellung zueinander bewahren und so ihre Ehe auch in schweren Zeiten erhalten

Eherezept 4:

Wenn Sie Stress im Beruf oder mit den Schwiegereltern haben, Stress wegen Geld, Sex, Hausarbeit oder Kindern, dann sprechen Sie das auch lösungsorientiert an. Und zwar so:

  • Beginnen Sie in sanftem Ton.
  • Lernen Sie, Rettungsversuche zu unternehmen und anzunehmen.
  • Beruhigen Sie sich selbst und einander.
  • Gehen Sie Kompromisse ein.
  • Tolerieren Sie die Fehler des anderen.

Eherezept 5:

Kommt es zu einer Situation, in der keiner der Gegner gewinnen kann, liegt eine typische Pattsituation vor. Überwinden Sie diese. Das Ziel ist nicht, das Problem zu lösen, sondern eher, aus der Zwickmühle ins Gespräch zu kommen. Eines Tages werden Sie imstande sein, über Probleme zu reden, ohne einander zu verletzen. Sie werden lernen, mit dem Konflikt zu leben. Finden Sie heraus, wo die Ursachen dazu liegen.

Eherezept 6:

Schaffen Sie einen gemeinsamen Sinn. Respektieren Sie die Träume des anderen, auch wenn sie sie nicht immer teilen. Die Kultur, die Sie gemeinsam schaffen, enthält die Träume von beiden. Viel Glück!