Let’s talk about me
Ganze 80 Prozent reden mit ihnen über den persönlichen Alltag und sogar 90 Prozent über ihre Hobbys. Aber auch über Berufsplanung, Wünsche, Freunde und andere Themen wird häufig gesprochen. Dabei konzentrieren sie sich in ihren Gesprächen vor allem auf die eigene Person. Kein Wunder, denn schon bei der Mediennutzung werden Themen außerhalb der eigenen Lebenswelt gern ausgeblendet.
Vor allem Ereignisse im Weltgeschehen werden vom Nachwuchs gerne ignoriert. Nur ca. ein Drittel der Jugendlichen ist in Sachen Politik und Gesellschaft auf dem Laufenden. Wenn es um brandneue Technik geht, erweisen sich dagegen drei Viertel von ihnen als gut informiert. Bei den Eltern ist es genau umgekehrt.
Wenn es darum geht, dass Eltern und Kinder die Generationsbarriere für ein Pläuschchen überwinden, haben vor allem die Frauen die Nase vorn. Vor allem Mütter reden gerne mit ihren Kindern und sind entsprechend besser über Trends und Jugendkultur informiert als Väter. Dabei ergänzen sie sich perfekt mit ihren Töchtern, die ebenfalls sehr gerne und offen mit ihren Eltern reden. In der Vater-Sohn Kommunikation geht es dagegen eher um Computer und Sport.
Neugierige Eltern
Obwohl die Eltern aber unterm Strich schon mit vielen Informationen versorgt werden, tut das ihrer Neugier keinen Abbruch. 95 Prozent der Befragten nerven ihre Kinder mit dem Klassiker „Wie läuft es denn so in der Schule“, was immerhin einem Drittel der Jugendlichen auf den Wecker geht. 96 Prozent wollen mehr über die Sorgen und Ängste ihrer Kinder wissen, was sie nach Meinung von ca. 50 Prozent der befragten Jugendlichen überhaupt nichts angeht. Auch bei Themen wie Freunden, Kleidung, Alkohol oder Musik geht der jungen Generation das Elternverhör eindeutig zu weit. Am schlimmsten sind aber peinliche Nachfragen zu Liebe und Sexualität. 84 Prozent der Jugendlichen läuft es kalt den Rücken herunter, wenn Mami oder Papi nach diesem sensiblen Thema fragen. Trotzdem kann gut die Hälfte der befragten Eltern die Neugier nicht zügeln.
Familie verbindet
Einer Familie anzugehören scheint das Verständnis füreinander wachsen zu lassen. Allgemein sahen 73 Prozent der Befragten starke Unterschiede zwischen den Lebenswelten von Jung und Alt. Aber nur ca. ein Drittel der befragten Eltern sieht große Gegensätze zu den eigenen Kindern und 64 Prozent sehen nur geringe Unterschiede zwischen sich und dem Nachwuchs. Dem stimmen auch die Jugendlichen zu. Von ihnen meint knapp die Hälfte, dass die Eltern nicht unbedingt aus dem vorletzten Jahrhundert stammen.
Bei der Jugendsprache und Kommunikation herrscht aber babylonische Verwirrung. 43 Prozent der Eltern verstehen die Art der heutigen Kommunikation nicht so richtig und bei neuen Ausdrücken kommen 40 Prozent ins Stolpern. Auch die Gedankenwelt der Jugend bleibt einem Viertel der befragten Eltern ein Rätsel.