Befragt wurden 12.484 Menschen aus 16 Industrienationen. Sie stammten zum einen aus 10 europäischen Staaten. Namentlich Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Belgien, Schweden, Ungarn, Spanien und Norwegen. Doch auch Menschen aus den USA, Kanada, Australien, Argentinien, Japan und Südkorea nahmen an der Studie teil.
Das Ergebnis: In den meisten Staaten steht man der Gleichberechtigung von Homosexuellen vorwiegend positiv gegenüber. Zwar sieht insgesamt nur eine knappe Mehrheit von 52% keinen Grund, warum es nicht auch zwei Männern oder zwei Frauen gestattet sein sollte, zum Ehepaar zu werden. Dafür begrüßen aber weitere 21% der Befragten zumindest die Einführung von eingetragenen Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare. Fast drei Viertel der Befragten sprechen sich also für rechtlich abgesicherte Partnerschaften für Homosexuelle aus.
Nur 14% der Teilnehmer waren hingegen gegen jede Form der Anerkennung von homosexuellen Partnerschaften. Weitere 13% sprachen sich weder dafür noch dagegen aus. Die geringsten Zustimmungsraten zur „Ehe für alle“ gab es im Osten Europas (Ungarn, Polen) und in den asiatischen Ländern (Südkorea, Japan). In Deutschland wurde die Öffnung der Ehe von mehr als 50% der Befragten befürwortet.
Wer Homosexuelle kennt, stimmt eher zu
Doch nicht nur für die „Ehe für alle“, sondern auch für eine Gleichstellung im Adoptionsrecht fand sich eine Mehrheit. 60% der Befragten waren der Meinung, dass homosexuelle Paare das Recht haben sollten, Kinder zu adoptieren. Und 64% sind außerdem der Auffassung, dass gleichgeschlechtliche Paare die gleichen Fähigkeiten zur Kindererziehung besitzen wie heterosexuelle Paare.
In der Studie wurde auch untersucht, welche Faktoren bei den gegebenen Antworten eine Rolle spielten. So scheint es unter anderem vom Geschlecht abzuhängen, wie offen eine Person für die Gleichstellung von Homosexuellen ist. Die Zustimmungsrate zur Eheöffnung betrug bei Frauen 58%, bei Männern aber nur 46%. Noch wichtiger scheint aber zu sein, ob der Befragte Lesben oder Schwule im Freundes-, Kollegen- oder Verwandtenkreis hat. 68% derjenigen, auf die das zutrifft, sprachen sich für eine eherechtliche Gleichstellung aus. Bei den anderen Befragten stimmten lediglich 38% einer Gleichbehandlung zu. Wie groß diese beiden Gruppen sind, ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. In Spanien und Norwegen gaben ganze 65% der Befragten an, Homosexuelle persönlich zu kennen. In Japan und in Südkorea waren es dagegen nur 5% bzw. 3%.