Öffnung der Ehe
Zuvor hatte bereits am 12. Februar die französische Nationalversammlung dem Gesetzesentwurf zugestimmt. Bei dem Gesetz geht es anders als beim Lebenspartnerschaftsgesetz in Deutschland nicht um eine Alternative zur traditionellen Hetero-Ehe für homosexuelle Paare, sondern um die völlige und unterschiedslose Öffnung der Ehe für alle Geschlechter und sexuellen Orientierungen.
In Deutschland gibt es – trotz weitgehender Gleichstellung - dagegen durchaus noch merkliche Unterschiede zwischen Lebenspartnern und Eheleuten. So ist für Lebenspartner beispielsweise keine gemeinsame Adoption vorgesehen, auch wenn kürzlich mit einigen Urteilen Bewegung in diese Frage kam. So geschehen unter anderem bei der Sukzessivadoption, aber auch bei der Gemeinschaftsadoption.
Homo-Ehe schwer umstritten
Das französische Gleichstellungsgesetz war eines der zentralen Wahlversprechen der sozialistischen Regierung um den französischen Präsidenten François Hollande. Doch auch wenn die Hoffnungen der Homosexuellen und Befürworter groß – und nun auch berechtigt – waren, war das Gesetz von Anfang an umstritten. Vor allem konservative Kreise um die Oppositionspartei UMP aber auch religiöse Gruppen und Kirchenvertreter machten massiv gegen das Gesetz mobil.
Vielen ging die Gleichberechtigung zu weit. Vor allem wegen des vorgesehenen Rechts auf Adoption kam es zu häufigen Protesten und Demonstrationen gegen das Gesetz. Teilweise gingen Hunderttausende in Paris gegen das Gleichstellungsgesetz auf die Straße und noch immer werden die Demonstrationen fortgesetzt.