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Sind die verrückt? Aus Liebe tut man ziemlich merkwürdige Dinge. (© afitz - Fotolia.com)

8 alltägliche Dummheiten aus Liebe

 
 

„Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber immer auch etwas Vernunft im Wahnsinn.“ (Friedrich Nietzsche)

Liebe macht verrückt. Nein, wir reden hier nicht davon, den Namen der Liebsten freeclimbend in 20 Metern großen Lettern an ein Hochhaus zu sprayen. Wir sprechen auch nicht davon, sich mit einer Horde Schlägern anzulegen, die dem geliebten Schatz einen schrägen Blick zugeworfen hat. Solche Verrücktheiten gibt es auch. Das ist aber was für die wahren Spezialisten unter Amors Opfern. Worüber wir hier reden wollen, sind jene Torheiten, die jeder Durchschnitts-Norm-Verliebte immer wieder begeht. Hier ist die Top-Ten der Liebesdummheiten.

Zusammen wohnen

Laut dem Statistischen Bundesamt gab es 2011 mehr als 24 Millionen Haushalte mit zwei oder mehr Personen. Selbst wenn man WG’s und andere Lebensformen abzieht, bei denen es sich um keine klassischen Paarbeziehungen oder Familien handelt, kommt da eine ganze Menge zusammen. Aber warum tun sich all diese Leute das an? Ständige Predigten über Ordnung und Sauberkeit, Chaos und dreckige Füße auf dem Tisch, ein annektiertes Badezimmer, eine Wohnung die nicht mit Möbeln, sondern mit faulen Kompromissen bestückt ist und der Verlust jeglicher Entscheidungshoheit über das abendliche Fernsehprogramm. Zudem holt man sich noch einen ganz persönlichen 24/7 Spitzel ins Haus, der alle eigenen Handlungen beobachtet, bewertet, kommentiert und mit etwas Pech an Familie, Freunde, Kollegen oder Internetcommunitys weiterleitet.

Umziehen

Noch seltsamer ist das Verhalten, dass dem kollektiven Wahnsinns des gemeinsamen Wohnens vorausgeht. In leichteren Fällen zieht man innerhalb der eigenen Stadt um und tauscht seine Single-Wohnung in bester Lage gegen eine Bruchbude im sozialen Brennpunkt ein. Bei schwereren Krankheitsverläufen wird auch schon mal das Bundesland gewechselt und die ganz Hoffnungslosen wandern für ihre Liebe sogar in irgendwelche Länder, deren Landessprache sie bisher für ein exotisches Hauptgericht gehalten haben. Alles unter Zuhilfenahme großer Anteile seines sauerverdienten Geldes und inklusive des Missbrauchs und der emotionalen Nötigung seines treuen Freundeskreises. Und dabei weiß man noch nicht mal, ob man in der Ferne wirklich die große Liebe oder doch eher Heimweh und irgendwann einen überraschenden Laufpass serviert bekommt.

Pendeln

Doch auch wer schön dort bleibt wo er ist, ist vor Dummheiten nicht gefeit. Der lässt sich nämlich gern mal auf eine Fernbeziehung oder eine Wochenendehe ein und tuckert mit der Bahn oder dem Auto stundenlang zwischen Arbeit respektive Wohnung und der persönlichen Wallfahrtsstätte – der Behausung der/des Liebsten hin und her. Staus, betrunkene Fußballfans, lärmende Kinder, epische Verspätungen, brütende Hitze, klirrende Kälte sind bei jedem Atemzug allgegenwärtig und doch ist das einzige, was diese Menschen wahrnehmen, die Hoffnung bald wieder in den Armen des Partners zu liegen. Und sei es auch nur für ein paar gehetzte Stunden, bevor das ganze Spiel von vorne beginnt.

Monogamie/Heiraten

Selbst wer unseren ersten drei Verrücktheiten aus dem Weg gegangen ist, wird unserer nächsten mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Opfer fallen. Ganz besonders wenn er zur Zielgruppe dieser Seite gehört. Ein Partner fürs ganze Leben. Treue für immer und ewig. Keine Seitenblicke und Flirts mehr ohne schlechtes Gewissen. Keine aufregenden Abenteuer, keine Partyabende mit überraschendem Ausgang und keine schmeichelnden Komplimente von wildfremden Menschen mehr. Stattdessen ein einziger Mensch mit all seinen Macken, Fehlern und Unzulänglichkeiten. Ein bisschen seltsam ist das schon, oder?

Neue Familie

Sie wollten einen Partner haben. Ok. Das ist ja irgendwie noch kalkuliertes Risiko. Wie Fallschirmspringen oder Bungeejumping. Es birgt Gefahren, aber zumindest wurde es oft genug erprobt. Dummerweise kriegen sie aber selten nur einen Partner, sondern gleich noch eine neue Familie obendrein. Die gibt es in jedem Fall, einzeln bekommen Sie ihren Partner nicht. Das schließt also auch etwaige böse Schwiegermütter oder -väter mit ein und bedeutet im Grunde eine Art Zwangsadoption und ein schwer kündbares Abo auf öde Familienfeste. Aber was tut man nicht alles für die Liebe...

Dinge tun die man nicht mag

Liebe, das ist harte Arbeit. Das ist nicht nur turteln, Bauchkribbeln und ein Höhepunkt nach dem anderen. Das bedeutet vor allem, das angebrannte Essen zu loben, das der Mann in zwei mühevollen Stunden am Herd zusammengezimmert hat, das bedeutet schwachsinnige Fernsehprogramme über sich ergehen zu lassen, weil die Frau sie so toll findet und einen unbedingt dabei haben will, das bedeutet zum Friseur zu gehen, obwohl man eigentlich recht zufrieden mit der eigenen Mähne ist und das bedeutet sich zu Sportveranstaltungen, Theaterstücken oder Kinofilmen überreden zu lassen, die man alleine nicht mal mit seiner Rückseite betrachtet hätte.

Geschenke machen

Ok. Geschenke stehen an Geburtstagen und an Weihnachten ohnehin für jeden Menschen an, der Freunde oder Familie besitzt. Aber wenn’s um den Partner geht, kommen mindestens noch der Hochzeitstag, der Kennenlerntag und der Valentinstag hinzu. Und wer glaubt, dass das alles ist, der ist naiv. Zu jeder ordentlichen Partnerschaft gehören regelmäßig eingestreute Mitbringsel, überraschende Präsente oder auch mal spontane Aktionen, die nicht nur ins Geld, sondern vor allem mächtig an die Hirnsubstanz gehen, wenn man sich irgendwo zwischen Meeting und Heimfahrt noch einen genialen Masterplan für ein atemberaubendes Hochzeitsgeschenk ausdenken muss. Kurioserweise sorgt die Liebe dafür, dass wir solche Dinge nicht nur machen, sondern dabei auch noch grinsen.

Körperliche Veränderungen

Nicht mal vor ihrem Recht auf Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit machen Verliebte halt. Dabei sind einschneidende Veränderungen an der Frisur oder die Umstellung der Garderobe von bequem auf gesellschaftstauglich noch die harmloseren Anpassungsreaktionen. Oft genug werden Tattoos und Piercings dem Partner zuliebe gestochen oder entfernt, man benutzt oder meidet fortan die Sonnenbank oder man quält sich durch Diäten, um den Augen des Liebsten auch möglichst zu schmeicheln. Auch Cremes, Schminke oder Haarfärbemittel gehören zum gebräuchlichen Waffenarsenal im Kampf um die partnerschaftliche Gunst.

Alles in allem kann man also nur den Kopf schütteln über das närrische Verhalten von Verliebten und Liebenden. Und vor allem muss man neidisch sein. Auf so viel Spaß am täglichen Wahnsinn.